Innenverdichtung muss quartiersverträglich sein

GRÜNE hoffen nach Ablehnung der Pläne für Neubebauung an Ecke Karl-/Odenwaldstraße auf einen Prozess des Umdenkens bei SPD und Verwaltung

(Pressemitteilung 02.09.2013)
Im letzten Stadtplanungs- und Bauausschuss stießen die Pläne zur Überplanung und Neubebauung an der Ecke Karlstraße/Odenwaldstraße erstmals nicht nur auf den Widerstand der GRÜNEN, sondern auch auf Ablehnung innerhalb der SPD-Fraktion. Heute befinden sich auf dem Gelände ein größeres Einfamilienhaus und ein Einfamilienhaus mit angegliederter Betriebsstätte eines Steinmetzbetriebes. Dort, wo sich bis vor kurzem noch eine Ausstellungsfläche des Steinmetzbetriebes befand, wurde inzwischen die Baugrube für ein Mehrfamilienhaus ausgehoben. Ginge es nach Verwaltung und den Investoren, sollen auf dem Gelände zukünftig insgesamt fünf Gebäude mit bis zu 14 Wohnungen entstehen.

Die GRÜNEN sind nicht prinzipiell gegen eine Innenverdichtung an dieser Stelle, kritisieren jedoch die Massivität. „Eine Innenverdichtung ist möglich, muss sich ins Quartier einfügen und Rücksicht auf die umliegende Bebauung und künftige Bewohner nehmen,“ betont Martin Tichy GRÜNES Mitglied im Stadtplanungs- und Bauausschuss. „Eine Bebauung, deren Abstände sich im Wesentlichen an den gesetzlichen Mindestabständen orientiert, und an dieser Stelle 22 oder mehr ebenerdige Stellplätze produziert, passt absolut nicht ins Quartier und wird von Investoren für zukünftige Bauvorhaben sicher als Referenzobjekt herangezogen werden“, befürchtet Tichy. Die GRÜNEN fordern deshalb die Zahl der zulässigen Wohnungen deutlich zu reduzieren, so könnten die Baukörper kleiner ausfallen, die Zahl der Stellplätze würde sich reduzieren und so mehr Freifläche übrig bleiben, die den Bewohnern eine echte Aufenthaltsqualität bietet und nicht nur „Restgrün“ darstellt.

Ramona Halbrock, die für die GRÜNEN schon seit Jahren die Stadtplanung mit betreut und mit der Forderung nach einer quartiersverträglichen Innenverdichtung bisher am Widerstand der SPD gescheitert ist, hofft auf ein generelles Umdenken. „Vielleicht hat das massive Monument, was zur Zeit auf dem Gelände der ehemaligen „Kanone“ in der Bessunger Straße entsteht, einigen die Augen geöffnet und mit dazu geführt, dass nicht nur die Überplanung an der Ecke Karl- und Odenwaldstraße jetzt viel kritischer betrachtet wird. Die in Griesheim typischen Einzelbeplanungen hatten bisher viel zu sehr die Wünsche von Bauherren und Investoren im Blick und weniger die Bedürfnisse des Quartiers und der darin lebenden Bevölkerung.“

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.