(Pressemitteilung 05.09.2013)
GRÜNE fordern nach Vorstellung der Fluglärm-Messergebnisse mehr Druck auf Land und Fraport In der letzten Umweltausschuss-Sitzung wurden die Ergebnisse der mobilen Fluglärm-Messstation in Griesheim vom Geschäftsführer des Umwelt- und Nachbarschaftshauses – einer vom Land Hessen 2009 gegründeten gemeinnützigen GmbH für die Kommunikation zwischen Flughafenbetreiber und Anwohnern – vorgestellt. Die Messstation stand von Mitte Februar bis Mitte Mai hinter dem Bürgerhaus „Am Kreuz“ und hat rund um die Uhr die Fluglärmbelastung ermittelt und aufgezeichnet.
„Die Ergebnisse bestätigen mit konkreten Zahlen, was viele Griesheimer täglich hören und leider besonders in der Zeit von 22 bis 23 Uhr und in den frühen Morgenstunden ab 5 Uhr erdulden müssen“ so Ramona Halbrock, GRÜNES Mitglied im Umweltausschuss. „Von ca. 4.000 tagsüber erfassten Flügen pro Monat liegen mehr als ¾ im Bereich 60 – 70 dB(A). Das ist schon sehr laut, wird aber übertroffen von den nächtlichen Flügen, die primär in den Nacht-Randstunden zwischen 22 – 23 Uhr und 5 – 6 Uhr stattfinden“. Weiter führt Halbrock aus: „Hier wurden im Schnitt über 100 nächtliche Abflüge pro Monat erfasst, die einen Lärmpegel lauter als 70 dB(A) an der Messstation hatten. Mit aktuell etwa 500.000 Flugbewegungen sind wir insgesamt noch weit von den knapp über 700.000 genehmigten entfernt. Es wird für alle Griesheimer noch lauter werden“. Martin Tichy, Stadtplaner der Griesheimer GRÜNEN, veranschaulicht die Messwerte: „Diese bedeuten nichts anderes, als dass ein schlafender Griesheimer in den westlichen Stadtteilen in seinem Bett bei geöffnetem Fenster zurzeit durchschnittlich dreimal pro Nacht durch einen Staubsauger in einem Meter Entfernung zu seinem Ohr aus dem Schlaf gerissen wird. Damit hat er keine Chance auf eine Nachtruhe von acht, sondern bestenfalls von sechs Stunden. Dieser behördliche und politische Schlafentzug ist selbst für gesunde erwachsene Menschen auf Dauer ungesund und den hier lebenden Menschen nicht länger zuzumuten.“
Für die Betroffenen sind die einzelnen Lärmereignisse maßgebend und nicht der Dauerschallpegel, der im Übrigen für die sogenannte Nachtschutzzone bei 50 db(A) im Griesheimer Westen liegt. Ungeachtet der tatsächlichen Messergebnisse und Lärmentwicklung bleibt die Einteilung der Lärmschutzzonen in Griesheim, wie sie durch die entsprechende Verordnung des Landes Hessens vorgegeben ist, war das Fazit aus der Umweltausschuss-Sitzung. „Wir GRÜNE wollen eine Überprüfung und Ausweitung der Lärmschutzzonen auf Basis aktueller Messwerte und nicht erst nach fünf Jahren“, formuliert der Direktkandidat Christian Grunwald für den hessischen Landtag die Ziele GRÜNER Landespolitik, „mit dem Verzicht auf den Bau des Terminals 3, einem absoluten Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, der Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Festlegung von Flugrouten und Flugverfahren – um nur einige Punkte zu nennen – sind wir GRÜNE die einzige Partei, die umfassende Maßnahmen zur Reduzierung des Fluglärms und zur Achtung der Rechte der hier lebenden Menschen politisch umsetzen will.“