Neue Ampelschaltungen in der Innenstadt sind für Fußgänger ein Rückschritt

Griesheimer GRÜNE fordern nach Ampeltest rasch Verbesserungen

(Pressemitteilung 10.03.2014)
Nach dem zusammen mit interessierten Bürgern kürzlich durchgeführten Ampeltest präsentieren die Griesheimer GRÜNEN ihre Ergebnisse. Während die Fußgänger in der Innenstadt nur noch auf Anforderung grün erhalten, haben die links abbiegenden PKW von der Wilhelm-Leuschner-Straße eine eigene Grünphase erhalten, die auch dann geschaltet wird, wenn kein Fahrzeug auf der Abbiegespur wartet. Die GRÜNEN fordern, dass die Fußgänger umgehend wieder ohne Anforderung automatisch grün erhalten.

“Programmiert sind die Ampeln für erwachsene Griesheimer, die gut zu Fuß sind, die Fahrbahn möglichst zu Beginn der Grünphase betreten und sich bei der Überquerung der Fahrbahn auch von gelegentlich drängelnden PKWs nicht aufhalten lassen. Die neuen Ampelschaltungen sind aus unserer Sicht fußgängerunfreundlich und führen zu einer Verschlechterung der Sicherheit insbesondere von Kindern und älteren FußgängerInnen”, erläutert Ramona Halbrock, Mitglied der GRÜNEN im Umweltausschuss.

 

Am Marktplatz haben die GRÜNEN eine Fahrbahnbreite der Wilhelm-Leuschner-Straße von ca. 10m ermittelt und eine Grünphase von 8sec für die Fußgänger gemessen. Wer somit langsamer als 4,5km/h (1,25m/sec) unterwegs ist, ist auf die der Grünphase folgende “Räumzeit” angewiesen, für die weitere 8sec gemessen wurden. Die Fußgängerampel zeigt dann bereits rot und nur die gelben Blinklichter signalisieren dem PKW-Verkehr noch, dass sich Fußgänger auf der Fahrbahn befinden dürfen und Vorrang haben, was möglicherweise nicht allen PKW-Fahrern bekannt ist, so die Beobachtung der Grünen.

Um den Schutz der Fußgänger zu verbessern, fordern die GRÜNEN daher, dass die Fußgänger mindestens zwei Sekunden früher grün erhalten, als die gleichzeitig abbiegenden PKW aus den Seitenstraßen, und die Räumzeit um mindestens zwei Sekunden verlängert wird. Ziel ist auch langsameren Fußgängern ein möglichst sicheres Überqueren der Wilhelm-Leuschner-Straße zu ermöglichen. Der erforderliche zeitliche Spielraum ist aus Sicht der GRÜNEN vorhanden, da beim Ampeltest beobachtet werden konnte, dass die Gesamtumlaufzeit der Ampelanlagen mit und ohne Fußgängergrün gleich lang ist.

Ohne Anforderungsampeln könnten auch die an jeder Kreuzung unterschiedlichen Drückermodelle wieder demontiert werden, deren Funktion vielen Griesheimern anscheinend nicht bekannt ist. Immer wieder konnte beobachtet werden, dass Fußgänger vergeblich auf grün warteten, weil sie nicht gedrückt hatten. “Die Wilhelm-Leuschner-Straße ist die zentrale Achse der Griesheimer Innenstadt, attraktive und sichere Fußgängerübergänge müssen hier eine Selbstverständlichkeit sein. Die neuen Ampelschaltungen erwecken manchmal eher den Eindruck, man befände sich an einer außerörtlichen Landstraße mit gelegentlich kreuzenden Fußgängern. Die Fußgänger müssen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken”, betont Martin Tichy GRÜNES Mitglied im Stadtplanungs- und Bauausschuss.

Im nächsten Schritt stellen die Griesheimer GRÜNEN ihre Ergebnisse und Vorschläge der zuständigen Straßenverkehrsbehörde “hessenmobil” vor. Dabei sollen auch weitere Punkte diskutiert werden, ob zum Beispiel Möglichkeiten bestehen, bei Ankunft einer Straßenbahn automatisch die Fußgängerampel für Fußgänger auf grün zu schalten, oder von “Rundum” Grün an der Ampel am Rathaus um Fußgängern ein diagonales Queren der Kreuzung zu ermöglichen.

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