(Pressemitteilung 11.04.2014)
Die GRÜNEN in Griesheim waren und sind von der Einführung von G8 nicht überzeugt. Die in den vergangenen Jahren immer deutlicher werdenden Probleme von Schülern, Eltern und Lehrern mit G8 bestätigen uns in unserer ablehnenden Haltung von G8. G8 wurde gegen die Stimmen von uns GRÜNEN überstürzt und mit der Brechstange von der alten schwarz-gelben Landesregierung eingeführt.
Die Möglichkeit zur Rückkehr zu G9 – auch für Schüler in laufenden G8 Klassen – war eines unserer zentralen Anliegen im Landtagswahlkampf. Ziel war und ist die Stärkung des Elternwillen nach dem Prinzip „Ermöglichen statt Verordnen“. Im Koalitionsvertrag haben die GRÜNEN diese Position verankert, die entsprechende Änderung des Schulgesetzes ist auf den Weg gebracht.
Wie schwierig und mit welchen Problemen die Umsetzung verbunden ist zeigt sich jetzt. Für uns als Griesheimer GRÜNE zeigt sich – wie bei der Einführung von G8 – ein Gesetz kann die pädagogischen Bedürfnisse und praktischen Probleme vor Ort nicht oder nur ungenügend lösen. Dass die Schüler in den laufenden G8 Klassen jetzt faktisch in einer G8-Falle gefangen sind können und wollen wir nicht akzeptieren. Schulen, Lehrer, Eltern und Landesregierung müssen jetzt schnell gemeinsam nach Lösungen suchen. Aus Sicht der Griesheimer GRÜNEN sollten alle Beteiligten prüfen, ob
# die Landesregierung zeitlich begrenzt zusätzliche Lehrerdeputate bereit stellen kann, damit den Schülern, die in den laufenden G8 Klassen Abitur machen wollen eine ausreichende Zahl an Leistungskursen angeboten werden kann, auch wenn die Mindestschülerzahl für einen Leistungskurs nicht erreicht wird.
# die weiterführenden Schulen – über Schul(arten), Kreis- und Gemeindegrenzen hinweg insbesondere in der Oberstufe noch mehr kooperieren können. Ziel muss sein möglichst vielen Schülerinnen und Schülern die gewünschten Leistungskurse und -kombinationen ohne Schulwechsel zu ermöglichen.
# Lehrer und Eltern im Interesse ihrer Schülerinnen und Schüler bereit sind die eigenen Anstrengungen nochmals zu intensivieren, und bereit sind weitreichende Kompromisse zu akzeptieren, um eine echte Wahl zwischen G8 und G9 für alle Schüler zu ermöglichen.
Uns – als Griesheimer GRÜNE – ist klar, dass die Verwirklichung der Wahlfreiheit ein Kraftakt für alle Beteiligten ist, es keine Patentlösung für das ganze Land geben wird, und ein beharren auf Maximalforderungen örtlichen Lösungen im weg stehen. Die Landesregierung und Schulämter fordern wir auf örtliche Lösungen zu fördern und weitestgehend zu unterstützen. Die Wahlfreiheit kann aus unserer Sicht nur vor Ort realisiert werden.
Wir haben keine, und wollen keine Patentlösung präsentieren. Wir hätten uns einen einfacheren Weg gewünscht. Wir müssen uns der Situation stellen und versuchen im Interesse der Schülerinnen und Schüler Lösungen zu finden. Wenn wir die Schulgemeinde unterstützen können, sind wir dazu bereit.