Chance auf siebenstündige Nachtruhe für ganz Südhessen

GRÜNE begrüßen die Entscheidung der Fluglärmkommission als Schritt in die richtige Richtung

(Pressemitteilung 02.02.2015)
Die Griesheimer GRÜNEN begrüßen die Entscheidung der Frankfurter Fluglärmkommission vom vergangenen Mittwoch. Diese hatte die im Sept. 2014 vom Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums vorgelegten fünf Lärmpausenmodelle eingehend beraten und geprüft.

Für das Modell 4 bei Westwind hat die Kommission im Hinblick auf den Lärmpauseneffekt einen Vorteil erkannt, der in einem Probebetrieb zu überprüfen wäre. Bei Ostwind hingegen wurden alle Modelle abgelehnt. Über die vielfältigen Methoden zur Berechnung der Lärmwirkungen der einzelnen Modelle hat man feststellen können, dass sich bei Modell 4 im sog. Westbetrieb (= Westwind) eine Situation ergibt, in der die Anzahl derjenigen, die eine Lärmpause erhalten, deutlich größer ist als die Zahl der Fluglärmbetroffenen, deren Lärmpausenzeiten eingeschränkt werden. Entlastet werden bei diesem Modell bei Landungen sowohl die Lärmbetroffenen unterhalb der Nordwest-Landebahn, als auch bei Starts die Lärmbetroffenen unterhalb der Startbahn West.

In ihrer Stellungnahme zu den vorgelegten Lärmpausenmodellen fordert die Fluglärmkommission weiter, für Modell 4 in Betriebsrichtung Ost (= Ostwind) weitere Modelle zu entwickeln und zu untersuchen, auch sei der Probebetrieb für die Modellvariante 4/Westwind durch ein Lärm-Monitoring zu begleiten. Ausdrücklich begrüßt die Fluglärmkommission die Initiative des Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums, den durch Fluglärm belasteten Menschen in der Region während des Nachtzeitraumes zu mehr Ruhe verhelfen zu wollen.

Dass der Verkehrsminister nun mit dem Flughafenbetreiber Fraport, der Flugsicherung und allen anderen Beteiligten über die Erprobung des Modells 4 bei Westwind ab April verhandelt, werten die Griesheimer GRÜNEN als Erfolg für die Menschen in der Region. Für sie bietet das Modell 4 die Chance, dass bei Westwind, der in unserer Region an 75 Prozent der Tagen vorherrscht, die Startbahn West erst ab 6 Uhr benutzt wird und damit in der Region Südhessen und Griesheim eine Stunde mehr Nachtruhe möglich ist. „Die Tatsache, dass dieSPD im Ausschuss zunächst die Meinung vertrat, es sei für Griesheims Einwohner bedeutungslos, welches der Lärmpausenmodelle schließlich gewählt werde, zeigt deutlich, dass es dringend erforderlich war, das Thema im Umweltausschuss noch vor der Entscheidung in der Fluglärmkommission zu behandeln,“ so der GRÜNE Vertreter im Ausschuss Martin Tichy. „Immerhin ergab die Diskussion schließlich doch, dass auch die SPD und die Bürgermeisterin unserer Einschätzung gefolgt sind, dass die Modelle 3 oder 4 mit einer möglichen siebenstündigen Nachtruhe die für Griesheim günstigsten sind“.

„Der Beschluss der Fluglärmkommission zeigt aber auch, dass in der Region beim Thema Fluglärm weiter keine Kirchturmpolitik betrieben wird und weitere Maßnahmen möglich und auch nötig sind“, so Ramona Halbrock, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Griesheimer GRÜNEN. „Die Forderungen der Fluglärmkommission nach Einführung einer Lärmobergrenzen-Regelung für den Flughafen Frankfurtund einer lärmabhängigen Entgelterhöhung, bei der laute Flugzeuge deutlich höhere Gebühren als leisere zahlen, sind berechtigt und entsprechen genau unserer Zielsetzung eines aktiven Schallschutzes, die sich im Koalitionsvertrag wiederfindet,“ so Halbrock weiter, „Für uns zeigt sich, dass es eines GRÜNEN Verkehrs- und Wirtschaftsministers bedarf, der die berechtigten Interessen der Region und seiner Bewohner nach Lebensqualität und Ruhe in den Mittelpunkt seiner Bemühungen stellt und der den Lärmschutz aktiv und ohne Denkverbote angeht. Das ist ein Paradigmenwechsel angesichts der bisherigen Politik der großen Flughafen-Koalition von CDU, SPD und FDP, die einseitig die Interessen der Fraport vertreten und stets den Ausbau des Flughafens vorangetrieben hat. Erstmalig ist von mehr Ruhe und nicht von weiterem Ausbau aus dem Verkehrsministerium zu hören.“

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