Die Chaussee ist noch immer keine sichere und attraktive Radroute

Start der GRUENEN Radverkehrsschau am 18. August vor dem Rathaus. Ramona Halbrock (Mitte), GRÜNE Stadtverordnete, bei der Begrüßung der Gäste der Radverkehrsschau, darunter Bürgermeister Geza Krebs-Wetzel (links) und der GRÜNE Stadtrat Karl-Heinz Hofmann (rechts)

Pressemitteilung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 20.08.2018
Radverkehrsschau zu den Möglichkeiten von Fahrbahnmarkierungen und Fahrradstraßen

Zur Eröffnung des diesjährigen Stadtradelns in Griesheim konnte das GREEN-Team am vergangenen Samstag zahlreiche Gäste zu einer Radverkehrsschau durch Griesheim begrüßen, darunter auch den Bürgermeister Geza Krebs-Wetzel. In ihrer Begrüßung verwies die GRÜNE Stadtverordnete Ramona Halbrock darauf, dass “Griesheim auf einen seinerzeit von den GRÜNEN gestellten Antrag hin seit 2009 – mit Ausnahme in den Jahren 2014 und 2015 – jährlich am Stadtradeln, einem bundesweiten Städtewettbewerb und Aktion des Klimabündnisses, teilnimmt. „Griesheim ist zwar seit 2006 Klimabündnisstadt, aber trotzdem – auch weil wir im Verkehrssektor kaum vorangekommen sind -, werden wir die selbst gesteckten Klimaziele nicht erreichen. Deshalb ist es umso wichtiger, möglichst viele Menschen für das Radfahren zu motivieren. Eine Voraussetzung dafür ist die Schaffung einer sicheren und attraktiven Radverkehrsinfrastruktur, da haben wir in Griesheim seit Jahren Nachholbedarf“, stellt Halbrock fest.

Im Anschluss fuhren die Radler, zunächst der offiziellen Radwegweisung folgend, über den für den Radverkehr frei gegebenen Gehweg zum Platz Bar-Le-Duc, Dort wurde die Situation für Radfahrer an der in diesem Bereich recht engen Wilhelm-Leuschner-Straße diskutiert. „Hier fühlst du dich als Radfahrer immer als Gejagter“, wurde dabei von mehreren Teilnehmern geäußert, weshalb die meisten Radfahrer stadteinwärts auch weiterhin rechts der weißen Linie, die den Fahrbahnrand markiert, fahren. Also direkt im Gefahrenbereich sich plötzlich öffnender Autotüren sind. Dabei hätten auch Radfahrer eigentlich links der weißen Linie, also auf der Fahrbahn, zu fahren. PKW-Fahrer haben Radfahrer mit einem Mindestabstand von 1,5 Meter zu überholen, und wenn dies wegen Gegenverkehr nicht möglich ist, den Radfahrern zu folgen, ohne sie zu bedrängen. „Hier könnte unter Umständen eine sogenannte Fahrrad-Piktogramm-Spur für Entspannung und mehr Rücksichtnahme sorgen“, erläuterte Martin Tichy, GRÜNER Stadtverordneter, eine seit einigen Jahren mögliche Fahrbahnmarkierung. „Dabei werden eine gestrichelte weiße Linie in 1,5 Meter Abstand vom Fahrbahnrand und weiße Fahrradsymbole aufgebracht, um dem PKW-Fahrer zu signalisieren, hier ist auch der Bewegungsbereich für Radfahrer.“

Im geschlossenen Verband ging es anschließend auf der Chaussee durch die Innenstadt und östlich der Wagenhalle auf die parallel verlaufende nördliche Wilhelm-Leuschner-Straße. Für diese wird im Radverkehrskonzept des Landkreises Darmstadt-Dieburg empfohlen, die Einrichtung einer Fahrradstraße zu untersuchen. Stadtintern wird diese Möglichkeit auch für die Goethestraße als zentralem Schulweg zur Gerhart-Hauptmann-Schule geprüft. „Auf einer Fahrradstraße dürfen Radfahrer auch nebeneinander fahren und der PKW-Verkehr hat sich der Geschwindigkeit der Radfahrer anzupassen“, erläuterte Martin Tichy. „Dies ist mit dem Aufstellen von entsprechenden Schildern und einem Eimer Farbe alleine nicht zu erreichen. Die Erfahrungen zum Beispiel aus Seeheim-Jugenheim zeigen, dass es dazu auch baulicher und begleitender öffentlichkeitwirksamer und ordnungspolizeilicher Maßnahmen bedarf.“

Zum Abschluss der Radverkehrsschau erläuterte Martin Tichy den Teilnehmern das weitere Vorgehen. „Wichtig ist uns, dass Verbesserungsmaßnahmen kontinuierlich abgearbeitet werden und sich eine hohe Akzeptanz bei möglichst vielen Verkehrsteilnehmern einstellt. Deshalb haben wir in den Haushalten der nächsten Jahre zwischen 50.000 und 100.000 Euro dafür eingestellt und wir unterstützen, dass der Magistrat den Auftrag für ein Radverkehrskonzept an ein Planungsbüro vergibt.“

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