Mit dem Klimawandel wird sich der Griesheimer Stadtwald weiter massiv verändern

Auf dem Rundgang - von links nach rechts: Michael Göbel (Hessenforst), Hartmut Müller (Hessenforst), Frank Diefenbach MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Martin Tichy (Bündnis 90/Die Grünen)

Pressemitteilung des Ortsverbandes vom 02.05.2019
Griesheimer GRÜNE auf Waldrundgang mit dem Landtagsabgeordneten Frank Diefenbach

Auf Einladung der Griesheimer GRÜNEN war am Montag Frank Diefenbach zu Besuch in Griesheim. Diefenbach, gebürtiger Griesheimer ist in der GRÜNEN Landtagsfraktion zuständig für den Bereich „Wald“. Bei einem Rundgang durch den Stadtwald ging es um den Zustand und die Probleme der Wälder auf den sandigen Dünenböden im hessischen Ried. Begleitet wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom zuständigen Revierförster Michael Göbel und dem Leiter des Forstamtes Darmstadt Hartmut Müller von Hessenforst.

Die zu geringen Niederschläge und die langen und heißen Sommer der letzten Jahre haben den Wäldern, nicht nur im Ried, sondern in ganz Mitteleuropa, heftig zugesetzt. „Der Klimawandel kommt nicht irgendwann, er ist bereits in vollem Gange“, betonte Martin Tichy, GRÜNER Stadtverordneter bei seiner Einführung. Die Gründe für das massive und schnelle Absterben der Bäume im Ried ist die Kombination aus Klimawandel, sandigen Böden und massiver Vermehrung der Engerlinge (Maikäferlarven), die die Feinwurzeln der Bäume abfressen. Diese Entwicklung ist nicht erst seit zwei Jahren im Gange und betrifft nicht nur die Kiefern, sondern alle Baumarten. Zuerst sind überwiegend Ahornbäume abgestorben, seit zwei Jahren sind die Kiefern massiv betroffen, und wer mit offenen Augen im Griesheimer Stadtwald in die Kronen von Eichen, Buchen, Linden und Akazien blickt, erkennt viele dürre und bereits abgestorbene Äste. „Der Prozess ist noch nicht beendet, sondern in vollem Gange, und niemand kann heute sagen, ob und wann er vielleicht endet. Sicher ist nur, mit dem anhaltenden Klimawandel wird sich der Stadtwald weiter massiv verändern“, fasste Tichy, von allen Anwesenden unwidersprochen, die Entwicklung zusammen.

Vor diesem Hintergrund diskutierten die Teilnehmer durchaus kontrovers, ob und in welchem Umfang weitere Baumfällungen über die reine Verkehrssicherungspflicht hinaus notwendig und sinnvoll erscheinen. „Wir hatten, glaube ich, alle gehofft, dass die Fällungen vor einem Jahr ein einmaliges Ereignis bleiben, doch nun stehen wir nach nur 12 Monaten erneut vor großen Holzlagern und der erneute Einsatz des Vollernters hat weitere große Lücken in den Wald geschlagen, die dessen Funktionen weiter beeinträchtigen,“ betonte Andreas Tengicki, Fraktionsvorsitzender der Griesheimer GRÜNEN und forderte dazu auf, „intensiv über Alternativen nachzudenken, die zur Schonung der noch vorhandenen Bäume beitragen.“

Das Land Hessen stellt über ein Sonderprogramm Mittel für die Sanierung der Wälder im hessischen Ried zur Verfügung, doch Neupflanzungen und Neuaussaat sind nur dort möglich, wo sich nur wenige Engerlinge im Boden befinden. Dies ist im Stadtwald derzeit nur an wenigen Stellen östlich der Autobahn A67 der Fall.

Der GRÜNE Landespolitiker Frank Diefenbach bedankte sich für die Einladung und war vom Rundgang sichtlich beeindruckt. „Der Erhalt der Wälder und die damit verbundenen wichtigen Waldfunktionen liegen uns sehr am Herzen. Wir stehen daher auf Landesebene in engem Kontakt mit Hessenforst und möchten auch künftig alle notwendigen Möglichkeiten und Maßnahmen zum Erhalt der Wälder prüfen und weiterentwickeln, damit auch Wälder wie in Griesheim eine Zukunft haben. Die Eindrücke und Erfahrungen vor Ort sind dafür unverzichtbar.“

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