GRÜNE: Zum gemeinsamen Antrag der Fraktionen CDU, Grüne, WGG, FDP: “Sanierung Freibad”

Beispiel Solarthermieanlage in Mörfelden

Redebeitrag der Stadtverordneten der GRÜNEN Christine Rossmann in der Stadtverordnetenversammlung 01.10.2020

Als Mitglied des Schwimmbadausschusses wende ich mich heute Abend an Sie.

Für die Zukunft muss unser Ziel eine effiziente Bäderbewirtschaftung sein. Das lässt sich aber nur erreichen, wenn das Freibad und das Hallenbad an einem Standort zusammengeführt werden können.

Dieser Antrag ist ein erster Schritt und wird die Zukunftsfähigkeit der Griesheimer Bäder sicherstellen.

Mit dem Flächennutzungsplan haben wir es in der Hand, für einen neuen Standort Sorge zu tragen. Daher ist eine Sanierung des Freibads zum jetzigen Zeitpunkt absolut alternativlos.

Hier ein Faktencheck:

Fakt ist, mit diesem Antrag auf eine umfassende Sanierung erhalten wir das Griesheimer Schwimmbad für die nächsten 15 Jahre. Dieses Schwimmbad, verfügt über eine großzügige Wasserfläche, einen Sprungturm und die bei Jugendlichen überaus beliebte Riesenrutsche , all das wird den Griesheimern auch weiterhin erhalten bleiben. Wenn es uns dann noch gelingt, mit der neuen Solaranlage 41 Tonnen C02-Ausstoß pro Jahr einzusparen, das wären in einem Zeitraum von 15 Jahren 600 Tonnen Co2-Austoß, werden wir unserem Anspruch eine Klimaschutzkommune zu sein, einen Schritt näher kommen.

Jetzt liebe Griesheimer – bitte genau hinhören – hier kommt die Alternative der SPD:
Fakt ist, Kostenpunkt 9,3 Mio. Euro Stand 2018. Die Wasserfläche wird um ein Drittel verkleinert. Das bedeutet konkret. Selbst das Becken des Freibades in Goddelau wäre mit seinen 13 x 33 Meter größer. Sport ade, wegen Überfüllung geschlossen, aber darauf komme ich später noch zurück.

Liebe Jugend – Nix mehr mit Riesenrutsche!
In der Lokalpresse aber behaupten: ,,damit erhalten wir die Attraktionen unseres Freibads”, Sorry, das grenzt an Fake News.
Auch hier wird die Gebäudestruktur der 60er Jahre bestehen bleiben und obwohl die Wasserfläche wesentlich verkleinert wird, werden sich die laufenden Betriebskosten nicht wesentlich reduzieren. So die Aussage vom Planungsbüro Möller & Meyer auf Nachfrage im Schwimmbadausschuss im September 2018.
Laut Energiebericht ist das Freibad der drittgrößte Erdgasverbraucher unserer Stadt. Die Heizkosten für das Warmwasser belaufen sich im Jahr auf 17.000 Euro. Wenn es uns gelingt davon 2/3 mit der Solaranlage zu erwärmen ließen sich 11.500 Euro im Jahr einsparen. Bei 15 Jahren Laufzeit wären das 170.000 Euro.

Zurück zu weiteren Fakten:
Bereits eine Studie aus dem Jahre 2015, sowie das Planungsbüro Möller & Meyer weisen auf gravierende Standortmängel hin. Die Rettungswegzufahrt und die Parkplatzsituation sind völlig unzureichend und schon damals wurde die Größe des Freibads in Bezug auf die Einwohnerzahl und den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs als mangelhaft angesehen.

Der Sommer 2019 hat uns gezeigt, wozu das führen kann – Überfüllung der Freibads – Stadt Griesheim engagiert Security für das Freibad. Dass Rettungskräfte behindert werden, ist eine schreckliche Entwicklung und dies darf in Griesheim nicht geschehen.

Ergebnis des Faktenchecks:
Ein Investitionsvolumen dieser Größenordnung in einen nicht zukunftsfähigen Standort zu investieren kann nicht zielführend sein. Kein Investor, geschweige Privatmann kommt auf so eine Idee.

Jetzt aber Back to the Future, wir schreiben das Jahr 2020 Corona hat vieles verändert, der Klimawandel bleibt. Gerade in einer Zeit wie dieser, mit all ihren Unwägbarkeiten gilt es Verantwortung für den Haushalt der Griesheimer Bürger/innen zu übernehmen.

Bitte stellen Sie sich dieser Verantwortung!
Bitte stimmen Sie alle diesem Antrag zu!

Hier der Antragstext: Sanierung Freibad
Stadtverordnetenversammlung 01.10.2020, TOP 9: “Sanierung Freibad”:
… Wir beantragen, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt:

1. Für das Mehrzweckbecken wird die Alternative 1 „Bestandssanierung, Erneuerung der Fliesen“ gemäß der Machbarkeitsstudie Beckensanierung des Planungsbüros Antec weiter geplant und beauftragt mit dem Ziel, die Maßnahme im Winterhalbjahr 2021/2022durchzuführen. Der Beckenumgang soll dabei mit einem rutschfesten Pflasterbelag versehen werden.

2. Für Sprungturm, Rutschenturm und Rutsche werden der notwendige Sanierungsumfang und die Sanierungsmöglichkeiten ermittelt mit dem Ziel, diese ebenfalls im Winterhalbjahr2021/2022 durchzuführen.

3. Die Gebäudesanierung wird in dem in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Umfang zusammen mit einer klimaneutralen Badewassererwärmung weiter geplant und im Anschluss daran auf Basis der Planungsergebnisse beauftragt.

Die Solarthermie-Anlage soll dazu unter den Gesichtspunkten
• der baulichen und räumlichen Gegebenheiten,
• der Auslegung und Anordnung der Kollektorflächen,
• der möglichen Kombination mit der Brauchwassererwärmung und
• bestehender Fördermöglichkeiten
weiter untersucht werden. Dabei sind die mit der Realisierung der Solarthermie-Anlage verbundenen ökologischen Auswirkungen gegenüber konventionellen Lösungen (CO2-Bilanz) darzustellen.

Ziel ist eine wirtschaftlich optimale Umsetzung der Gebäudesanierung mit solarer Badewassererwärmung bis zur Eröffnung der Freibadsaison 2023.

4. Zur Umsetzung und Unterstützung der Maßnahmen wird ein mit der Sanierung von Frei-zeit- und Sportbädern erfahrenes Büro mit der Projektsteuerung beauftragt.

5. Ausgehend von der Machbarkeitsstudie ist für die Sanierung des Freibades incl. Puffer für Unvorhergesehenes ein Gesamtbetrag von bis zu 2,5 Mio € in den Investitionshaushalten der Jahre 2021 und 2022 vorzusehen.

Siehe auch Links zum Ratsinformationssystem: https://sessionnet.krz.de/griesheim/bi/to0040.asp?__ksinr=3329 und https://sessionnet.krz.de/griesheim/bi/getfile.asp?id=25168&type=do&