ICE-Neubaustreckenführung positiv für die Region, Griesheim und den Stadtwald

Quelle: https://www.rhein-main-rhein-neckar.de/presse.html?file=files/page/06_Service/Presse_Variantenentscheid/Karte_NBS_RMRN_Vorzugsvariante_IIb.jpg

Pressemitteilung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 16.11.2020

GRÜNE fordern beim Umbau des Darmstädter Kreuzes endlich Verbesserungen beim Lärmschutz

Am Freitag hat die Deutsche Bahn die Trasse für die Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim vorgestellt. Von Mörfelden bis zum Darmstädter Kreuz soll die zweigleisige Strecke unmittelbar östlich der A5 verlaufen und ab da dann der A67 bis Lorsch folgen. Im für Griesheim relevanten Abschnitt ist geplant, die Strecke aus einem Tunnel unter dem Weiterstädter Gewerbegebiet Riedbahn kommend in einem offenen Trog, mit einem kurzen Tunnel entlang der Siedlung Tann bis hinter das Darmstädter Kreuz zu führen, und dann im Anschluss auf freier Strecke der A67 zu folgen. Der Darmstädter Hauptbahnhof wird über einen sogenannten Bypass an die Neubaustrecke angebunden.

„Die von der Bahn präsentierte Streckenführung ist eine gute Nachricht für die Region, Griesheim und den Griesheimer Stadtwald“, freut sich der GRÜNE Andreas Tengicki , Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses. „Die Region erhält nicht nur einen Anschluss an das deutsche und europäische Schnellbahnnetz, das von Griesheim mit der Straßenbahn in 15 Minuten erreicht werden kann. Es profitiert auch der Nahverkehr. Die Neubaustrecke schafft Platz für zusätzliche Regional- und S-Bahnen auf den heute bereits überlasteten und verspätungsanfälligen Bahnstrecken entlang der Bergstraße und durchs Ried.“ Doch nicht nur Fernreisende und Pendler profitieren nach Ansicht von Tengicki von der Neubaustrecke. „Wenn Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird, gewinnt die Umwelt und die gesamte Region. Griesheim insgesamt profitiert, weil immer mehr Menschen und Firmen einen Lebensmittelpunkt bzw. Standort suchen, der eine gute Anbindung an den ÖPNV hat. Auch der von der Klimakrise bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Griesheimer Stadtwald muss keine weitere Verkleinerung und Zerschneidung durch eine Schnellbahntrasse mehr fürchten.“ Gleichzeitig sieht Tengicki auch die Stadt Griesheim in der Pflicht. „Der Stadtbus und die Verlängerung der Straßenbahn nach Westen sind mit Hochdruck weiter voranzutreiben. Das öffentliche Verkehrsnetz muss insgesamt besser vernetzt und attraktiver werden, damit ganz Griesheim einen einfachen Zugang zum ÖPNV erhält.“

Im Osten ist Griesheim bereits heute durch das Darmstädter Kreuz stark lärmbelastet. Der Lärmschutz an der Strecke ist deshalb besonders wichtig, zumal dort nachts überwiegend Güterzüge verkehren sollen. „Der Trog entlang der A5 und der Tunnel an der Siedlung Tann bieten gute Voraussetzungen dafür, dass die Bahn tatsächlich höchste Lärmschutzstandards realisiert“, findet Ramona Halbrock Fraktionsvorsitzende der Griesheimer GRÜNEN. „Wir werden im weiteren Verfahren darauf achten, dass davon nicht abgerückt wird. Allerdings sehen wir den Bund beim Straßenverkehr in der Pflicht. Während die Bahn ganz offensichtlich erkannt hat, wie wichtig der Lärmschutz ist, können wir dies beim Straßenbau des Bundes unter der Leitung eines CSU- geführten Verkehrsministeriums nicht erkennen. Noch immer sind beim Umbau des Darmstädter Kreuzes, der aus unserer Sicht faktisch einem Autobahnausbau gleichkommt, keine zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen geplant. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist es zudem unverständlich, die Planungen zum dreispurigen Ausbau der A67 und damit die Betonpolitik der vergangenen Jahre weiter voran zu treiben. Wenn die Bundesregierung ihr selbstgestecktes Ziel erreichen will, den Verkehr auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln, dann müssen jetzt alle personellen und finanziellen Kräfte auf den Ausbau von Bahn, Bus, Rad und Fußgänger gerichtet werden. Wir können Geld, Personal und die Flächen nur einmal verteilen“, so Halbrock abschließend.