Presseinformation 9.5.2022

Den eigenen Solarstrom lokal statt im Keller zwischenspeichern

GRÜNE beantragen die Bereitstellung von Quartierspeichern durch die Stadt anzustoßen

 

Wo der Strom aus Sonne und Wind zwischengespeichert wird, ist eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende. Die Griesheimer GRÜNEN haben für den kommenden Umweltausschuss (Mi 11.5.22 ab 18Uhr in der Hegelsberghalle) beantragt, dass die Stadt sich um die Schaffung von Quartierspeichern bemüht, und in Bebauungsplänen entsprechende Flächen dafür bereitstellt. Quartierspeicher sind Batterien in der Größe eines Gartenhauses. Sie bieten den privaten Betreibern von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im näheren Umfeld die Möglichkeit, den am Tag überschüssigen Strom ohne eigene Batterie im Keller zwischen zu speichern. Betreiber von Quartierspeichern sind die Energieversorger wie zum Beispiel die Entega AG die einen ersten im Kreis in Groß-Umstadt installiert hat. Die Besitzer:innen der PV-Anlagen mieten je nach der Größe der eigenen Anlage und dem individuellen Stromverbrauch entsprechende Speicherkapazitäten an. „Die Haus- und PV-Anlagenbesitzer sparen sich so die Anschaffungskosten, den Platz und das technische Risiko einer eigenen Batterie im Keller. Der Energieversorger erhöht die Netzsicherheit, bei immer mehr kleinen Energieeinspeisern.“ erläutert Thorsten Gehler, GRÜNER Stadtverordneter und selbst langjähriger Besitzer einer Photovoltaikanlage. „Hinzu kommt, dass mit dem schrittweisen Abbau der Einspeisevergütung die Wirtschaftlichkeit und Finanzierung einer PV-Anlage entscheidend davon abhängt, dass möglichst viel selbst produzierter Strom auch zum Eigenverbrauch genutzt wird. Ohne Speicher ist das nur schwer möglich.“

„Quartierspeicher haben im Vergleich zu Heimspeichern den Vorteil, dass sie schon heute wirtschaftlicher zu betreiben sind. Der aktuelle Stand der Technik erlaubt es bis zu 100 Haushalte mit einem Quartierspeicher zu versorgen. Heimspeicher werden häufig größer ausgelegt um die Eigenverbrauchsquote zur erhöhen. Diese Überkapazität ist bei Quartierspeichern nicht notwendig, was sowohl die Investitions- als auch die Wartungskosten reduziert, und Ressourcen schont.“ so Thorsten Gehler.

„Den Kommunen fällt bei der Schaffung einer lokalen Stromspeicherinfrastruktur eine entscheidende Rolle zu.“ betont der Fraktionsvorsitzende der Griesheimer GRÜNEN Martin Tichy. „Speicher für mehr als den Eigenbedarf auf dem eigenen Grundstück erfordern die Nutzung des Stromnetzes und damit die Beteiligung der Energieversorger und Netzbetreiber. Diese wiederum benötigen Flächen die bauplanungsrechtlich entsprechend gewidmet sind. Die Änderung und Aufstellung von Bebauungsplänen liegt in der Zuständigkeit der Kommunen. Hinzu kommt, dass die Kommunen öffentliche Flächen für die Schaffung von Quartierspeichern zur Verfügung stellen können. Mit unserem Antrag wollen wir beides erreichen. Die Stadt soll sich um Betreiber von Quartierspeichern bemühen und in Zusammenarbeit mit diesen Flächen und Planungsrecht bereitstellen.“

„Durch die Energiewende wird sich der elektrische Energiebedarf bis 2040 nach Berechnungen der Bundesregierung verdreifachen. Auf kommunaler Ebene sind dafür besonders die Zunahme der Elektromobilität und der vermehrte Einsatz von Wärmepumpen verantwortlich. Ein Blick in das Verzeichnis der Bundesnetzagentur weist bereits heute über 600 Einheiten zur Energieerzeugung und -speicherung in Griesheim aus, und es werden und sollen schnell noch viele hinzukommen“ hat Thorsten Gehler ermittelt und für ihn folgt daraus, dass „die inzwischen unbestritten notwendige Energiewende nur gelingen kann, wenn auf allen Ebenen Speicher massiv und schnell ausgebaut werden. Quartierspeicher sind ein wichtiger Baustein davon auf lokaler Ebene. Die Stadt Griesheim kann und soll hierzu den ihr möglichen Beitrag leisten.“