Redebeitrag zum „Energiebericht“ 2022-2024 und Änderungsantrag

Hintergrund (c) Stadt Griesheim

Redebeitrag von Daniel Bauer zum nicht-erscheinen des Energieberichts zugunsten einer unzureichenden Zusammenfassung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Energiebericht ist lange überfällig. Dafür wurden viele Gründe genannt – der Umstieg auf eine neue Software, fehlende Daten und Datenqualitätsprobleme. Nach langem Warten und ständigen Nachfragen soll nun Anstelle der beschlossenen Energieberichte lediglich eine kurze Zusammenfassung geliefert werden:

  • Ohne Witterungsbereinigung
  • Ohne Darstellung der Klimawirkung
  • Ohne spezifische Gebäudebeurteilung

Aus unserer Sicht ist das nicht zielführend.

Im Ausschuss wurde uns zugesichert, dass es mit den vorhandenen Daten der letzen Jahre grundsätzlich möglich ist, einen Bericht in der bisherigen Form zu erstellen. Unser Antrag zielt darauf ab, das dies auch geschieht.

Nur durch die kontinuirliche Erstellung des Energieberichts und damit dem Vergleich der Zahlen ist es möglich, Tendenzen für die Zukunft aus der Historie zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ich zitiere dafür auch von der Homepage der Stadt zum Klimaschutzkonzept: „Der Energiebericht dient der Stadt als Grundlage für mögliche Einsparungsmaßnahmen.“. Die Betonung lieft hier auf dem Wort „Grundlage“. Wie sollen Maßnahmen ohne eine fundierte Datengrundlage entschieden werden?

Das gebrachte Argument, man könne das gesparte Geld für die Berichte anderweitig sinnvoller einsetzen, halten wir für vorgeschoben. Die Vergangenheit hat gezeigt: Verfügbare Mittel für Klimaschutz und für Einsparungen von Energie werden meist nicht abgerufen; statt dessen werden sie umgewidmet und anderweitig genutzt. Das dies diesmal Anders sein soll, daran glauben wir nicht.
Und selbst wenn das so wäre: Ohne fundierte Daten kann nicht Entschieden werden, welche Maßnahmen sinnvoll sind um die Ziele der Klimaneutralität und hohe Energieeinsparungen zu erreichen. Genau dafür wäre es dringend notwendig, erst die Zahlen im historischen Vergleich zu kennen, um anschließend entscheiden zu können wo mit dem geringsten Geldbetrag die größten Effekte erziehlt werden können.
All dies liefert eine kurze Zusammenfassung, wie sie präsentiert wurde, nicht.

Darüber hinaus schlagen wir noch einige Konkretisierungen für zukünftige Berichte vor:
Zum einen sollen Neubauten und ältere Gebäude bei Sanierung an das neue System zum Monitoring grundsätzlich angeschlossen werden. Hier möchten wir also den Default der Einzelfallentscheidung umdrehen. Ausserdem wollen wir die Witterungsbereinigung der Daten festschreiben, da für uns nicht ersichtlich war, ob diese nur für diesen Bericht nicht gemacht wurde oder auch in Zukunft nicht statt finden soll. Daten ohne Bereinigung halten wir aber für nicht sinnvoll.