Erneuerbare Energien

Trotz großen medialem Interesse von erneuerbaren Energien erfolgt die Stromerzeugung nach wie vor nur zu 45% aus diesen (2020, UBA1). Doch auch Wärmeerzeugung benötigt viel Energie; Und gerade hier liegt der Anteil erneuerbarer Energien gerade einmal bei 16% (2020, UBA1). Dementsprechend fordern wir hier viele Anstrengungen: Energetische Sanierung zur Einsparung, aber auch die Erzeugung erneuerbarer Energie, können in Griesheim ausgebaut werden.

Strom- und Wärmeerzeugung

Wo immer möglich, müssen Dachflächen für die Energieerzeugung vorgesehen werden. Ausnahmen darf es nur geben, wenn die Wärmeerzeugung auf andere Weise regenerativ erfolgt.

Der Wille ist oft vorhanden, die Möglichkeiten aber begrenzt. Als Mieter:in sind die Einflussmöglichkeiten auf die Stromerzeugung begrenzt und für Vermieter:innen ist die Eigenvermarktung häufig umständlich und eine Einspeisung aus Photovoltaik-Anlagen nicht attraktiv. Mikro- oder auch Balkonsolaranlagen sind dagegen von Genehmigungen befreit und einfach zu montieren. Dadurch ist zumindest ein Teil des Strombedarfs gedeckt. Nachbarkommunen bieten hier bereits Förderprogramme an oder es gibt Vereine wie die Heinerenergie und den Energieverein Rossdorf die aktiv sind.

Welche weiteren Methoden gibt es, in Griesheim auf erneuerbare Weise Energie zu erzeugen? Ob Wind, Photovoltaik, Solarthermie, Erdwärme oder Biogas – Dies soll eine professionelle Analyse umfassend klären.

Die Stadt sollte beim Thema Nachhaltigkeit mit einem guten Beispiel vorangehen und alle eigenen Wärmeerzeuger auf Photovoltaik, Blockheizkraftwerke, oder andere regenerative Energiequellen umstellen. Dazu gehören neben dem Rathaus auch die städtischen Wohnungen, Bürgerhäuser, Kitas und die Kläranlage.

Öl ist ein auslaufendes, ineffizientes und auf absehbare Zeit sehr teures Heizmittel. Längst steht fest, dass die Wärmegewinnung durch Erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung gewinnt, das gilt neben Privathaushalten auch für kommunale Liegenschaften und Betriebe. Die Griesheimer Kläranlage ist einer der größten Energieverbraucher in der Städtischen Energiebilanz. Ein Umrüsten auf die regenerative Energieerzeugung2 bedeutet auf lange Sicht gesehen viele Einsparungen und zukunftsorientierte Energiegewinnung.

Vereine sollen dabei unterstützt werden, ihre Anlagen und Gebäude mit regenerativer Energie2 zu versorgen.

Förderprogramme der Stadt und finanzielle Unterstützung sollten in Zukunft nicht mehr für den Einbau bzw. den Betrieb fossiler Energieträger genutzt werden können.

Weitere Maßnahmen für die Energiewende

Die Energieversorgung wird in Zukunft aller Voraussicht nach von vielen kleinen Erzeugern wie Solaranlagen, Windrädern oder Blockheizkraftwerken geprägt sein. Bei so einem dezentralen und kleinteiligen Versorgungsnetz sind auch größere Stromspeicher zum Abfangen von Verbrauchs- oder Erzeugungsspitzen notwendig. Die Stadt Griesheim sollte vorausschauend planen und dafür Flächen vorhalten.

Neben Strom könnten sich auch andere Kraftstoffe für den Betrieb von Fahrzeugen eignen (z. B. Wasserstoff). Um diesen lokal zur Verfügung zu stellen, bedarf es Power-to-X Anlagen, die den Kraftstoff aus Strom synthetisieren.

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. In zukünftigen Verträgen soll darauf geachtet werden, dass nur noch Stromerzeuger mit regenerativen Kraftwerken unseren Strom liefern. Mit Ökostrom bzw. Ökostrom PLUS ist ein Versorger mit ausschließlich regenerativer Stromerzeugung gemeint und schließt Versorger mit lediglich regenerativen Zertifikaten aus


1 Umweltbundesamt 2020 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch

2 Umweltbundesamt 2021 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-fuer-fossile-erneuerbare-waerme#warmeerzeugung-aus-erneuerbaren-energien