Mobilität

Der Verkehr nimmt mit knapp einem Drittel der Treibhausgasemissionen eine große Rolle für den Klimaschutz ein. In Griesheim sind vor allem der Durchgangsverkehr, sowie die Pendelströme und der Lieferverkehr an diesem Posten beteiligt. Unsere Forderung ist daher: Ausbau des ÖPNV, Verbesserung der Radwegeverbindungen und (regenerative) Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV).

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Der Stadtbus in Griesheim ist 2015 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Mit einer deutlich größeren Kapazität als das Anruf Sammel Taxi ist er unabdingbar für alle Griesheimer:innen im Norden und Süden, die Abseits der Straßenbahnlinie wohnen. Derzeit warten wir auf die Feinplanung, sodass im Anschluss eine Ausschreibung erfolgen kann. Wir erwarten vom Bürgermeister einen zügigen Prozess ohne weitere Verzögerung für eine Vergabe im Jahr 2023.

Ein On-Demand Angebot, d.h. Fahrten je nach Nachfrage, ermöglicht uns einen weitaus flexibleren Nahverkehr – vor allem auf weniger frequentierten Routen. Der DaDi-Liner erschließt somit auch die Nachbarkommunen wie Weiterstadt und Pfungstadt ganz bequem. Zusätzlich erweitert er das Angebot des AST auch an Wochenenden und Tagesrandzeiten. Griesheim sollte sich schon ab 2022 in einem Pilotprojekt mit den Nachbarstädten an diesem Projekt beteiligen und einen baldigen Normalbetrieb für den ganzen Landkreis fördern.

Die Straßenbahn endet derzeit am Platz Bar-le-Duc. In Zukunft sollte sie auch den mittlerweile stark gewachsenen Griesheimer Westen anschließen, sowie eine Verbindung nach Wolfskehlen schaffen. Das gibt nicht nur dem Durchgangsverkehr aus dem Ried eine bessere Alternative zum Auto, sondern schafft auch uns Griesheimer:innen einen neuen und schnellen Anschluss Richtung Frankfurt.

Fahrradfahren

Wir fordern die Schaffung von durchgängigen, sicheren, schnellen und komfortablen Radrouten durch Griesheim: Je zwei Radwege in Ost-West Richtung sowie in Nord-Süd Richtung. Die geplante Fahrradstraße entlang der Goethestraße kann nur der Anfang sein.

Für Menschen, die schnell durch Griesheim müssen, bietet sich die Bundesstraße als Fahrradschnellweg an. Geradeaus und als Vorfahrtsstraße wird sie von anderen Routen nicht zu schlagen sein.

Motorisierte Fahrräder führen zu einer Renaissance des Fahrradverkehrs und erschließen sie für viele weitere Bevölkerungsgruppen. Wir wollen diese nachhaltige Mobilität unterstützen und öffentliche Ladestationen mit Servicepoint einrichten. Der Strom dazu sollte natürlich aus 100% Ökostrom1 kommen.

Lastenräder können auf alltäglichen Wegen wie Einkaufstouren eine gute Alternative zum Auto sein. Daher wollen wir ein Bikesharing in Griesheim einrichten und fördern. Die Stationen sollten dabei im gesamten Stadtgebiet verteilt sein.

Umstellung Motorisierter Individualverkehr (MIV)

Eine breite Versorgung mit öffentlichen Ladestationen ist eine Voraussetzung für die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs. Vorgaben zur Installation in jedem Bebauungsplan leisten hierbei einen Beitrag.

Auch durch e-Ladestationen auf städtischen Liegenschaften lässt sich eine breite Versorgung mit Ladestationen sicherstellen. Insbesondere die städtischen Wohngebäude haben hier Bedarf. Alle Ladestationen sollen ausschließlich mit Ökostrom1 versorgt werden.

Parkraumbewirtschaftung bedeutet für uns, dass Autos in den für sie ausgewiesenen Flächen zwar geparkt werden dürfen aber Falschparken oder Behinderung durch Zuparken verfolgt werden soll. Darüber hinaus sollen einige der vorhandenen Parkplätze in Fahrradparkplätze umgewidmet werden und somit mehr Menschen die Möglichkeit geben mobil zu sein. Ebenfalls sollte die Parkdauer auf öffentlichen Parkplätzen kurz gehalten werden und nicht zum Dauerparken animieren.

Quartiersgaragen entkoppeln das Auto vom Wohnort. Dadurch wird häufig der ÖPNV oder das Fahrrad zu einer attraktiveren Mobilitätsform. Zusätzlich entstehen mehr öffentliche Räume mit Aufenthaltsqualität und es wachsen Bäume statt Parkplätze.

Die Griesheimer Gewerbe sind häufig zu klein um sich für ein Jobticket zu qualifizieren. Wir wollen daher eine Koordinierung zwischen den Betrieben anregen um die attraktiven Jobtickets zu verteilen.

Die bisherigen zentralen Angebote an Rathaus und Linie 9 sollen mit weiteren Fahrzeugen im gesamten Stadtgebiet erweitert werden. Hier wollen wir durch ein erhöhtes Angebot die notwendige Nachfrage anregen. Außerdem sollen öffentliche Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge reserviert werden und die Stadt ihre eigene Nutzung ausweiten.


1 Umweltbundesamt 2020 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch