Die Fakten und Zahlen sprechen für einen Stadtbus – JETZT

GRÜNE sehen gute Chancen für die Eröffnungsfahrt zum Jahreswechsel 2020/2021

Pressemitteilung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 08.03.2019

Die Stadt Griesheim hat im letzten Jahr eine Machbarkeitsstudie für einen Stadtbus in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse noch vor der Sommerpause vorliegen sollen, und hat die Aufnahme eines Stadtbus in den Nahverkehrsplan der Darmstadt-Dieburger-Nahverkehrsorganisation (DADINA) gefordert. „Wir waren sehr erfreut, dass alle Fraktionen sich geschlossen für die Aufnahme des Stadtbus in den Nahverkehrsplan ausgesprochen haben.“ stellt Andreas Tengicki, Fraktionsvorsitzender der Griesheimer GRÜNEN fest. „Um so weniger können wir nachvollziehen, dass die SPD-Fraktion nur wenige Wochen später öffentlich und bevor die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und Gespräche mit der DADINA erfolgt sind, die Stadtbus-Einführung gefährdet, weil sie mehr Geld in das sogenannte Anruf-Sammel-Taxi (AST) stecken möchte.“

Nach Ansicht der GRÜNEN sprechen alle Fakten und Zahlen für den Stadtbus und gegen weitere kostspielige und zeitaufwändige Experimente mit dem AST. „Der städtische Zuschuss von rund 62.500 Euro für 9.637 Fahrgäste in 2016 bedeuten, dass die Bürgerschaft jeden Fahrgast des AST mit rund 6,48 € subventioniert. Ohne Fahrplan, ohne Anschluss und Fahrkarte für die Straßenbahn und Betrieb nur an Werktagen von 8 bis 17 Uhr – damit ist das Griesheimer AST kein öffentlicher Personennahverkehr. Denn Berufstätige, Schüler, Auszubildende oder Menschen, die zum Einkaufen oder in der Freizeit ohne Auto in Griesheim mobil sein oder nach Darmstadt wollen, können das AST nicht nutzen“, betont Martin Tichy, GRÜNER Stadtverordneter. „Hinzu kommt, nur bei jeder achten Fahrt sitzt mehr als ein Fahrgast im AST – das ist ein Auslastungsgrad wie bei einer Fahrt mit dem eigenen PKW. So werden weder unsere Umwelt noch unsere Stadt vom PKW-Verkehr entlastet.“ Bereits in den vorangegangenen Debatten haben die GRÜNEN deutlich gemacht, dass es einen Stadtbus nicht zum Nulltarif geben wird. “Ein Blick zu unseren Nachbarn in Weiterstadt und Pfungstadt lässt einen jährlichen Zuschussbedarf um 300.000 Euro jährlich auch für Griesheim erwarten“, macht Tichy deutlich. „Neben den positiven Effekten für unsere Stadt und die Umwelt, erreichen wir weite Teile Griesheims, die heute noch abgehängt sind, und der Kosten-Nutzen-Faktor ist deutlich besser als beim AST.“

Nach Ansicht der GRÜNEN standen die Chancen zur Einführung eines Stadtbusses nie besser. „Der Stadtbus ist einer der zentralen Ziele der Kooperationsvereinbarung von CDU, GRÜNE, Wählergemeinschaft und FDP. Wenn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bis zum Sommer vorliegen und positiv sind, was wir erwarten, kann die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat mit den nächsten Schritten beauftragen“, so Tichy. „Darauf aufbauend kann im Herbst die Detailplanung und Vorbereitung einer Ausschreibung erfolgen, um im nächsten Haushalt die Mittel für die Vergabe, Einrichtung von Haltestellen und sonstigen baulichen Maßnahmen einzustellen. Wenn alles gut läuft, kann der erste Stadtbus zur Jahreswende 2020/2021 durch Griesheim fahren.“

„Griesheim ist ein Mittelzentrum mit fast 30.000 Einwohnern und kein ländlicher Raum. Für die überwiegende Zahl der Griesheimerinnen und Griesheimer ist der Weg zur Straßenbahn länger als 500 Meter und damit zu weit, um auf den öffentlichen Personennahverkehr als eine verlässliche und attraktive Alternative zum Auto umzusteigen. Wir wollen die Attraktivität und die Lebensqualität in unserer Stadt erhalten und die Umwelt entlasten – dazu brauchen wir werktags von 6 bis 20 Uhr und samstags bis mindestens 14 Uhr einen Stadtbus für die innerörtliche Erschließung und als Zubringer zur Straßenbahn. Und nur wenn der Bus nicht fährt, verkehrt nach unserer Vorstellung ein „echtes“ AST mit Fahrplan und Verbundticket für das RMV-Gebiet. Wir hoffen, dass sich diese Erkenntnis auch bei der SPD durchsetzt, und wir in der Stadtverordnetenversammlung wieder geschlossen alle Kräfte für die zeitnahe Einführung des Stadtbusses bündeln“, appelliert der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Tengicki.

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