Ein DadiLiner ist kein Stadtbus(Ersatz)

DadiLiner
Foto: Heinerliner.de, Überarbeitet: DB

Presseinformation 26.12.2021 von B’90/Die Grünen Griesheim

GRÜNE begrüßen die Kehrtwende des Bürgermeisters beim DadiLiner und fordern gleichzeitig mehr Einsatz und Tempo bei der Förderung von ÖPNV, Radfahrer:innen und Fußgänger:innen.

Nachdem der Bürgermeister noch im Oktober den Übergang des Anrufsammeltaxis (AST) in Griesheim auf den DadiLiner abgelehnt hat (siehe Bericht im Griesheimer Anzeiger vom 16. Oktober ’21), soll dieser jetzt doch zur Mitte des nächsten Jahres erfolgen. „Es ist aus meiner Sicht wichtig und richtig, dass der Bürgermeister seine Meinung geändert hat und gegen die Bedenken innerhalb der Koalition und Teilen der eigenen Verwaltung nun doch die Chancen erkannt hat, die der DadiLiner auch für Griesheim beinhaltet“, betont der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Martin Tichy. „Ich danke auch der DADINA, die weiter an einer Lösung für den DadiLiner-Einsatz gearbeitet hat, obwohl die neue Kreisspitze diesen wohl lieber ganz beerdigt hätte“.
Als einzige Fraktion hatten die GRÜNEN dem Bürgermeister im Oktober öffentlich widersprochen und damals bereits die jetzt herausgestellten Möglichkeiten und Vorteile dargelegt (“ÖPNV gibt es nicht zum Nulltarif”). In der Kombination mit Fördermitteln, ein öffentliches Angebot ermöglichen, das mehr Griesheimer:innen erreicht, wie das heutige AST: Bedienung 7 Tage die Woche von 5 bis 1 Uhr, mit Einbindung in den RMV-Tarif, und seit Jahrzehnten wieder eine direkte Anbindung an unsere Nachbarkommunen Weiterstadt und Pfungstadt ohne einen eigenen PKW .

„Wir begrüßen diese gerade noch rechtzeitig erfolgte Kehrtwende. Aber sie stellt nur einen Trippelschritt auf dem Weg zu einer echten Verkehrswende in unserer Stadt dar, um die Griesheimer:innen, das Klima und die Umwelt nachhaltig vom PKW-Verkehr zu entlasten. Der DadiLiner ist kein Stadtbusersatz. Er ist weder von seinen Kapazitäten, der jeweils erforderlichen Bestellung (On-Demand) noch den Kosten, in der Lage, einen Stadtbus mit den prognostizierten mehr als 200.000 Fahrgästen jährlich, zu ersetzen“, betont der GRÜNE Fraktionsvorsitzende. „Er ist und bleibt eine gezielte Ergänzung zum fahrplanmäßigen Verkehr der Straßenbahn nach Darmstadt und einem Stadtbus, für Verbindungen und Tageszeiten in denen ein Linienverkehr (noch) nicht von ausreichend Fahrgästen genutzt wird. Es wäre wünschenswert, wenn der Bürgermeister dies erkennt und jetzt auch beim Stadtbus, Tempo 30 in der Oberndorferstraße, der Fahrradstraße oder dem Freiräumen der Gehwege von parkenden PKW Mut und Entschlossenheit zeigt und diese Maßnahmen nicht weiter verschiebt, sondern so schnell wie möglich umsetzt. Die Verkehrswende braucht eine zupackende und verlässliche Unterstützung und die Bereitstellung der erforderlichen Finanzmittel.“

Beim DadiLiner gibt es aus Sicht der GRÜNEN weiter offene Punkte, die möglichst umgehend in den zuständigen Gremien behandelt werden sollten:

  • Es gilt den Übergang vom AST zum DadiLiner zu gestalten. „Gut wäre aus unserer Sicht zum Beispiel, wenn die bekannte Rufnummer des AST für eine gewisse Zeit weiter beibehalten und auf den DadiLiner umgeleitet würde.“
  • Ein kostspieliger und verwirrender Parallelbetrieb von AST und DadiLiner sollte vermieden werden.
  • Es fehlt eine Finanzierung durch den Kreis für die Zeit nach dem Ende des Förderzeitraumes ab 2025. Der vorübergehende Einstieg der Kommunen kann nur eine Übergangslösung im Interesse der ÖPNV-Nutzer und der Umwelt sein. „Der Betrieb des DadiLiners ist und bleibt aus unseres Sicht eine Kreisaufgabe, die über die Kreisumlage zu finanzieren ist und nicht über die Kreisumlage plus eine örtlich Zusatzfinanzierung. Hier sollte die SPD-CDU-Koaltion im Kreis schnellstens Farbe für gleiche Lebens- und Finanzierungsbedingungen bekennen, und die Kreisspitze korrigieren.

„Es ist überfällig, dass der DadiLiner auf die Tagesordnung des Umweltausschusses kommt. Die Gremien in Griesheim nicht zeitnah einzubinden, weil der Bürgermeister und die Koalition sich nicht einig sind, und lieber bremsen, als die Herausforderungen und Chancen zu erkennen und tatkräftig anzugehen, lähmt nicht nur beim ÖPNV“, so Tichy abschließend.